Meisterchor
NOTA BENE
Lippe-Detmold
"Ich singe nicht, weil ich glücklich bin.
Ich bin glücklich, weil ich singe!"
Standing Ovations für Meisterchor
»nota bene« füllt die Herz-Jesu-Kirche
Von Daniela L a n g
Paderborn (WV). Während sich überall Chöre auflösen und das gemeinsame Singen ein aussterbendes Hobby zu werden droht, tut es gut zu hören, dass es auch anders geht: Ein mitreißendes Konzert erlebten am Sonntag Nachmittag die Besucher der vollständig gefüllten Herz-Jesu-Kirche in Paderborn bei einem Gastspiel des Detmolder Meisterchores »nota bene«.
Das 25-köpfige gemischte Ensemble unter der Leitung von Ute Sabel feierte 2016 sein zehnjähriges Bestehen und braucht sich über mangelnden Nachwuchs keine Sorgen zu machen. Was zum einen sicher daran liegt, dass die Sänger auf sehr hohem Niveau unterwegs sind und man ihnen die Freude am Singen mit jeder Note ansieht. Auf der anderen Seite schafft die Chorleiterin den mutigen Spagat, in ihrem Repertoire mittelalterliche Choräle mit klassischen Chansons, romantischem Liedgut und modernen Pop- und Rocksongs zu mischen.
So gelang denn gleich zu Beginn ein ergreifender Einstieg mit Johann Sebastian Bachs »Air« – beeindruckend begleitet von Stefan Claßen (Klavier) und Jonas Claßen (Trompete), die zwischen den Sets des Chores mit einem ebenso breit gefächerten Instrumental-Programm zu unterhalten wussten.
Das vom Chor außergewöhnlich arrangierte »Die Gedanken sind frei« und das mit einem Solo-Tenor aus den eigenen Reihen vorgetragene Liebeslied »Te quiero« fesselten das Publikum hörtechnisch ebenso wie Allen Potes »We are one« und im letzten Set von »nota bene« deren Version des Cohen-Klassikers »Halleluhjah« Und das überragend interpretierte Mega-Werk »Bohemian Rhapsody« der Gruppe Queen in einer Bearbeitung von Ned Bennett.
Sollte die Begeisterung der Zuhörer, die das Konzert mit viel Applaus und Standing Ovations quittierten, sich in gleicher Weise in klingender Münze am Ausgang gezeigt haben, dürfte der Auftritt der Detmolder auch in dieser Hinsicht als großer Erfolg zu verbuchen sein. Der ist »nota bene« auch für die erneute Meisterchorprüfung im Juni zu wünschen, auf die sich das Ensemble von jetzt an intensiv vorbereitet.
Bunte Klänge im blauen Saal
Detmolder Meisterchor nota bene begeistert auf der Verleihung der Zelter- und Pro Musica Plaketten des Bundespräsidenten im blauen Saal in Soest.
Detmold/Soest; Eigentlich hatte der Detmolder Meisterchor nota bene sein jährliches Probenwochenende am Dümmer See für drei gemütliche Tage geplant. Aber dann kam eine kurzfristige Anfrage, zu der man einfach nicht nein sagen konnte. Ein Auftritt vor hochkarätigem Publikum bei der Verleihung eines renommierten Musikpreises des Bundespräsidenten.
In diesem Jahr fand die jährliche Vergabe der Zelter- und Pro Musica-Plaketten an Chöre und Instrumentalensembles, die einhundert Jahre und länger bestehen, im Blauen Saal im historischen Rathaus in Soest statt. Die Ausrichtung 2018 hatte der Kreisverband Soest des Volksmusikerbunds übernommen. Acht Chöre und fünf Instrumentalensembles waren eingeladen.
Das Programm wurde eröffnet von Quintity Brass, dem Blechbläserquintett des Musikvereins "Eintracht" Olsberg, das die Gäste mit Musik aus der Serie Game of Thrones begrüßte und im Verlauf des Vormittags noch mit einem großartigen Medley aus Filmhits von Ennio Morricone glänzen konnte. Die stellvertretende Landrätin Heike Kruse wies in ihrer sehr freundlichen Begrüßung auf die Bedeutung des Laienmusizierens auch in einer modernen Gesellschaft hin.
„Der gemischte Meisterchor nota bene machte mit seinem Auftritt deutlich, wie meisterlich ein Meisterchor sein kann, und begeisterte das Publikum mit seiner gelungenen Mischung aus Werken von Franz Schubert bis Leonhard Cohen.“ So in einer Mitteilung des verantwortlichen Landesmusikrates NRW.
„Es war ein echtes Erlebnis“, so Chorleiterin Ute Sabel, „bei einer solchen Gelegenheit in diesem herrlichen Saal singen zu dürfen.“ Das man nicht nur mit der Qualität der Beiträge, sondern auch mit der Auswahl den Geschmack des Publikums traf, zeigte der langanhaltende und begeisterte Applaus. Deshalb legte nota bene während des anschließenden Sektempfangs auch nochmal mit einer spontanen Zugabe nach. Und in das wunderschöne „In einem kühlen Grunde“ stimmten dann auch einige der anwesenden anderen Chöre gerne mit ein.